Weil es die Erde nur einmal gibt - Für den Erhalt von Umwelt und Biodiversität

Vortrag von unserem Ortsgruppenparteipräsidenten Christoph Bolli

BIODIVERSITÄT / Beitrag von CH. Bolli, zur GV. EVP Bezirk vom 10. April 24 in Wiesendangen

Biodiversität hat mit dem Erhalten der Artenvielfalt von Flora und Fauna des gesamten

Ökosystem zu tun und hängt mit dem Klimaschutz und Nachhaltigkeit und Bewahrung der

Schöpfung zusammen.

 

UMWELTEINFLÜSSE

Umwelteinflüsse, wie der Klimawandel mit immer höheren Temperaturen haben grossen

Einfluss auf die Biodiversität. - Südlich von Grönland gibt es im Atlantik einen Kältefleck wie

wir am 5. April in der Zeitung lesen konnten, der vermutlich die Ozeanströmung und die

Luftzirkulation beeinflusst und stärkere Stürme und ein anderes Strömungsverhalten des Jet

Streams verursacht und Wärme aus subtropischen Gebieten bis in den Norden Europas

transportiert und in südlichen Ländern wie Italien, Spanien, Griechenland etc. zu

Sommertemperaturen wie letztes Jahr bis 46 Grad führt. - Relevant sind auch Abgase vom

Strassen, Luft- und Schiffverkehr, Industrie und vieles mehr. Naturereignisse wie

Waldbrände, Überschwemmungen, Bergstürze, Erdbeben, Vulkanausbrüche, Abtauen von

Gletschern seit 2022 in der Schweiz um 10%. - In Grönland führt das zum Abfluss von 3'000

Kubikkilometer Süsswasser pro Jahr in’s Meer. Abtauen der Arktis und Antarktis (10% der

Erdoberfläche) haben zugenommen. Es gibt weniger Schnee im Winter, was die

Austrocknung von Böden begünstigt. - Betroffen sind auch höhere Regionen wie z.B. im

Himalayagebiet von Nepal und Ladakh in Tibet, was die Landwirtschaft erschwert, oder

verunmöglicht und damit Lebensgrundlagen zerstört. - Findige Männer bauen Eisstupas, wo

sie Wasser sammeln, dass an schattigen Orten gefriert und als Wasserreservoir in den

Sommermonaten dient.

Der Bestand der Insekten hat in den letzten 50 Jahren um 80% abgenommen. Tausende von

Pflanzen- und Tierarten sind verschwunden, weil der Mensch sich ausbreitet und die Erde,

Städte, Landschaften, Verkehrswege und Gewässer immer intensiver nutzt und

Veränderungen vornimmt, die nicht immer gut sind, z.B. Abholzungen, Monokulturen, Bau

von Staudämmen etc. - Es gibt nichts mehr zu beschönigen, die Weltgemeinschaft muss

handeln.

Das WEF (World Economic Forum) beurteilte im letzten Risikobericht 2024 den Verlust der

biologischen Vielfalt und extreme Wetterereignisse in den nächsten 10 Jahren als kritisch.

Vor einigen Jahren wurde in Spitzbergen, ca. 1'300 km nördlich des Polarkreises im

Permafrost eine internationale Samenbank gebaut, wo viele tausende Samen aus aller Welt

lagern, für Notfälle. Auch die Schweiz ist daran beteiligt. Sie hat mehr als 13'000

verschiedene Samenarten, vor allem Getreide eingelagert.

Die CO2- Initiative, wurde vor einiger Zeit in der Schweiz abgelehnt, was Veränderungen

bremst. Langsam findet ein Umdenken statt. Grossverteiler und grössere Firmen und

öffentliche Körperschaften in der Schweiz sind daran die CO2- Werte zu reduzieren

¾ unserer Nahrung ist direkt oder indirekt abhängig von Bestäuben von Bienen, Fliegen und 

Schmetterlingen. Auf 350 Mio. Franken pro Jahr schätzt der Wirtschaftsverband

Economiesuisse die Bestäubungsarbeit der Insekten als Leistung für die Landwirtschaft in der

Schweiz. - Von einem weitgehenden intakten Oekosystem profitiert auch der Tourismus. Das

bringt 19 Mia. CHF Einnahmen pro Jahr. - Die Schweiz muss mehr tun. Sie wurde am 9. April

2024 vom europäischen Gerichtshof auf Antrag der Klimasenioren gemahnt, den

Klimaschutz zu verbessern, was auch für andere Länder gilt.

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Die Hälfte der Lebensräume und Arten sind bedroht. Pro Tag sind 150-200 Arten gefährdet,

vor allem Insekten wie z.B. Schwebefliege, Spinn- und Krebstiere, Fische und Schlingnatter.

Es sind weitere Schutzmassnahmen geplant, z.B. weiterer Schutz von Mooren, schaffen und

pflegen von Waldreservaten und Renaturierungsmassnahmen von Flussläufen. Wo das bereits

umgesetzt wurde, kamen Rothirsch, Steinkauz, Bienenfresser, Iberien-Bartgrasmücke und

Laubfrosch zurück oder neu hinzu, wie auch der Goldschakal.

Gefahren sind Eingriffe in Lebensräume, Klimawandel, invasive Arten, die ausgemerzt werden

müssen, Umweltgifte und Überfischen von Gewässern, oder solche die sich zu stark

erwärmen.

Die Landwirtschaft wird sich verändern. Die Bauern müssen einen Beitrag leisten zur Erhaltung

der Biodiversität.- Häufigere Dürren werden zu Ertragsausfällen führen, auch beim

Futteranbau für Tiere. Im Getreide- und Weinanbau steht das teilweise Umsteigen auf

klimaresistentere Sorten bevor. Der Anbau von Kartoffeln, Zuckerrüben und Mais sind

langfristig gefährdet. Dagegen profitieren Spargeln und Süsskartoffeln. Durch wärmere und

frühere Frühlingstemperaturen setzt die Blütephase früher ein, was das Risiko von

Frostschäden erhöht.

 

FELDER UND ÄCKER

Ackerbaugebiete

In diesen Gebieten ist eine Vielfalt möglich. Im Klettgau, der Kornkammer des Kantons

Schaffhausen, wird das seit Jahren in Zusammenarbeit mit IP Suisse und der Vogelwarte

Sempach praktiziert. Es wurden Förderflächen ausgebaut und Rotationsbrachen angelegt.

Zwischen Getreide, Raps und Sonnenblumen blühen wilde Blumen. Die Artenvielfalt hat

wieder zugenommen. Bemerkenswert sind Felder mit Zuckerrüben oder Mais. Sie

absorbieren pro m2 mehr CO2 als der Wald.

Wildblumenstreifen, entlang von Feldern.

Diese Zonen, die zum Teil mit Stein- und Asthaufen ergänzt wurden sind wichtig für

bedrohte Wiesenvögel (wie Feldlerchen, Baumpieper, Dorngrasmücke, Braun- und

Schwarzkelchen und Wachtel), die im hohen Gras nisten. Auch Hasen finden so einen

ungestörten Lebensraum. Aus Rücksicht auf die Bruten und wegen dem Aussamen der

Blumen, werden diese Bereiche nicht gedüngt und erst nach dem 15. Juni oder im

September gemäht.- Ab und zu sieht man ganze Wildblumenwiesen. Sie speichern das

Wasser weniger als normale Wiesen. Von der Vielfalt der Blumen profitieren Schmetterlinge,

Käfer, Wildbienenen, Bienen und Heuschrecken und die Blumen selbst, die im nächsten Jahr

in voller Pracht und Vielfalt wieder blühen. Blumenwiesenmischungen können in

Gartencentern gekauft werden.

Weizenfelder sind heute dichter gesät, so dass Vögel und Hasen und weitere Kleintiere nicht

mehr in die Felder eindringen können. Ältere Weizensorten, wie Dinkel, Emmer oder Einkorn

sind oft lockerer gesät, dass auch eine Begleitflora wie Kornblumen und Mohn etc. wachsen

können und als Nahrung für Wildbienen und Bienen dienen.

Hecken und Wildbäume sind Lebensadern im Kulturland.

Die Gebüschgruppen zum Teil mit dornigen Sträuchern wie Weissdorn bieten sichere

Brutplätze für Vögel wie Goldammer, Neuntöter und Grasmücken und sind Verstecke für

Igel, Feldhase und Wiesel.

Hecken sind am wertvollsten, wenn sie von einem Wiesenstreifen ergänzt werden und Stein-

oder Asthaufen darin vorkommen. So finden auch viele Insekten und Eidechsen

Unterschlupf. Leider haben Bauern in unserer Gegend oft riesige Felder und Wiesen

angelegt, ohne einen Hecken- oder Baumstreifen zwischen den Feld- und Ackergrenzen. Das

würde helfen, dass weniger fruchtbarer Boden durch Wind weggetragen wird.

Diese Feld- und Ackertrennung habe ich in Israel gesehen, wo erfolgreich fruchtbarer

Bodenflächen geschützt und erhalten werden. Bei uns gibt es meistens Heckenstreifen

entlang von Bächen, aber das ist zuwenig, um Verbesserungen für die Vögel- und Tierwelt zu

Erzielen.

 

Obstgärten

Hochstämmige Obstbäume prägten lange die Landschaft. Mein Grossvater, der Kleinbauer

war, besass einen Baumgarten mit Wiesen, wo Schafe weideten und Obstbäumen, wo wir

tatkräftig als Kinder mithalfen beim Heuen, Äpfel ernten und Mosten. Alte Obstbäume sind

für Vögel attraktiv, weil Vögel nisten können. Wenn der Boden unter den Bäumen nicht

gedüngt und stellenweise nur schütter bewachsen und gestaffelt gemäht oder beweidet

wird, finden Wiedehopf, Grünspecht, Wendehals, Gartenrotschwanz und Trauerschnäpper

Behausung und Nahrung.- Leider werden viele Hochstammbäume in unserer Gegend

zuwenig gepflegt und unter Schnitt gehalten. Wiesen mit Obstbäumen meistern den

Klimawandel besser. Das Gras unter den Bäumen bleibt grün, die Wiesen speichern Wasser

besser und trocknen weniger aus, das sieht man gut in der Nähe der Mörsburg und in der

Region. Wiesen ohne Bäume trocknen eher aus, der Grundwasserspiegel sinkt. Es müssen

wieder mehr Obstbäume gepflanzt werden, auf Acker- und Wiesengrenzen, oder in Wiesen

in Reihen, wenn es auch mehr Arbeit bedeutet. Als Alternativen können auch Nussbäume

gepflanzt werden.

In Spanien, vor allem im Süden, wo es sehr trocken geworden ist und Flüsse wenig Wasser

führen oder austrocknen, wurden künstliche Wasserteiche angelegt, wo Regenwasser

aufgefangen wird. Zum Teil wurde zur Speisung Grundwasser hochgepumpt, was aber den

Grundwasserspiegel senkt und das Wasserproblem und die Austrocknung der Felder

verschärft.

REBBERGE

Rebberge können Oasen für bedrohte Vogelarten sein. Zurückhaltung bei Spritzmitteln und

die Begrünung jeder zweiten Rebzeile sind der Schlüssel zum Erfolg. Mit Sträuchern,

Altgrasstreifen und Trockenmauern wird der Rebberg zum Lebensraum für Wiedehopf,

Heidelerche, Dorngrasmücke, Hänfling und Zaunammer. Auch Schmetterlinge und Eidechsen

profitieren.

BIOTOPE

kleine z.B. im Privatgarten, oder grössere Buntbrachen und Ödflächen in alten Kiesgruben

bieten wertvollen Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere.

Leider sind mit der Erwärmung und milden Wintern Mückenarten auf dem Vormarsch, wie

Asiatische Tigermücke, Japanische und Koreanische Buschmücke, die stehende Gewässer

bevorzugen und Krankheiten übertragen können, wie Dengue- Fieber, West- Nil- Virus, Zika

und Chikungunya. Fliessgewässer, Tümpel und künstliche Biotope weisen genug Fressfeinde

gegen Mücken auf. Blumenuntersätze, Regentonnen, Giesskannen oder Vogeltränken bieten

ideale Brutplätze. Das Wasser sollte mindestens 1x pro Woche ausgetauscht werden.

Renaturierte Flusslandschaften, z.B. die Thurauen bei Flaach, oder das Wasserschloss

Aare- Limmat bei Brugg- Turgi mit Auen, gehören zu den Schönsten der Schweiz und

können auf Wegen und Pfaden begangen werden. Es können Pflanzen und Tiere beobachtet

werden.

Hof und Garten, Hausgarten:

Wer einen Garten anlegt, die Wildbienen und Bienen lieben, mit ungefüllten Rosenarten,

Bäumen und Sträuchern, Beerensträuchern, Obstbäumen, Stauden , Zwiebeln und Knollen,

Sommerblumen, Gemüse, Kräutern und Kübelpflanzen hat schon viel zur Biodiversität

beigetragen.

Man kann auch Hecken- und Baumstreifen im Gartenbereich anlegen, mit gemeiner

Heckenkirsche, Liguster, Kornelkirsche, Felsenbirne, roter Hartriegel, Schlehe, Schein-Quitte,

wolliger Schneeball, schwarzer Holunder, Haselnuss, Weissdorn, Zaubernuss. - Ich habe mich

für Säulenobstbäume entschieden und pflanze mehr von den erwähnten Heckensträuchern,

die Insekten lieben.

Rasenflächen, die nicht zu oft gemäht und gedüngt werden und das Mähgut liegen bleibt,

werden bald zu einer Wiese werden mit Klee, Hahnenfuss, Spitzwegerich, Löwenzahn,

Gänseblümchen, Zwergstorchenschnabel etc.

Wer den Rasen jede Woche mäht und dadurch einen schöneren Rasen hat, kann auch eine

Wildstaudenbeet als Insel anlegen, z.B. mit Margeriten. Der Boden muss aber abgemagert

werden. Böschungen kann man mit Wildblumen und Gräsern angelegen mit Stein- und

Holzhaufen, wo auch Wildbienen nisten könnten. Ich habe das getan. Letztes Jahr habe ich

2x Eidechsen gesehen.

Wildbienen sind oft sehr klein, nur einige Milimeter gross und leben zum Teil als

Einzelgänger, solitär. Es gibt aber auch soziale Wildbienen, die ähnlich leben wie die Bienen,

z.B. Hummeln. ¼ der Wildbienen leben als Brutparasit, indem sie ihre Eier in Nester andere

Bienennester schmuggeln und sich am Pollenvorrat bedienen. Jedes Weibchen kümmert sich

selbst um den Nachwuchs. Sie leben je nach Art 4-6 Wochen, andere bis 6 Monate, vom

Frühling bis späten Sommer. Männchen lauern vor Nisteingängen und kontrollieren Blüten in

der näheren Umgebung um sich mit Weibchen zu paaren, die Nester bauen zur Eiablage,

viele davon in der lockeren Erde. Nach dem Ausschlüpfen benötigen sie täglich Nektar- und

Pollennahrung. Krokusse und Schneeheide sind die ersten Energiequellen im Frühling. Sie

lieben einige Pflanzen besonders, wie Sonnenhut, Lavendel, Thymian, Glockenblumen, fette

Henne, Astern im Spätsommer. etc. Diese Pflanzen ertragen auch Trockenheit besser. Die

560 Wildbienen- und Bienenarten haben sich den einheimischen Pflanzen mit einfachen

Blüten angepasst. Volle Blüten, besonders bei Rosen sind für Wildbienen und Bienen nicht

ideal. Sie bieten wie Geranien und Petunien keine oder wenig Futterquelle.

Geeignete Lebensräume finden sie in Streuobstwiesen, lichten Wäldern, Auen und

extensiven Weideflächen, in Hecken, Feldböschungen, Brachen und Steinbrüchen. Da solche

Naturräume verschwinden und die Blütenvielfalt abnimmt, geht auch die Zahl der

Wildbienen zurück, in den letzten Jahrzehnten um die Hälfte des Bestandes.

 

Wer ein Bienenhotel aufstellt, gibt einigen Wildbienenarten ein Zuhause. Auch Wasser ist

für Insekten wichtig, z.B. mit flacher Blumenschale zwischen Steinen. Sie brauchen es als

Zutat um Brutzellen zu verschliessen. Hummeln gehören zu der Familie der Wildbienen und

zu den ersten Bestäubern im Jahreszyklus. Sie lieben besonders Zucchini- und

Tomatenblüten. Wer Grün- und Federkohl und einzelne Zwiebeln blühen lässt, gibt

Wildbienen Pollen- Nahrung. Beerensträucher wie rote Johannis- und Stachelbeeren,

bereichern das Nahrungsangebot.

WALD

Der Klimawandel macht dem Wald, auch in der Schweiz zu schaffen. Das Immunsystem der

Bäume wird durch die anhaltende Trockenheit geschwächt. Je heisser und trockener es im

Flachland wird desto mehr verlagert sich die Vegetation bis mehrere hundert Meter in höher

gelegene Gebiete. Ein stabiler Mischwald in der Schweiz besteht aus über 130 Baum- und

Straucharten. Fichte, Föhre, Buche und Esche, Kastanie im Süden sind gefährdet.

Weisstanne, Flaumeiche und die Douglasie aus den USA werden als Ersatz angepflanzt.- Zu

Forschungszwecken wurden mehr als 55'000 junge Bäume von 18 verschiedenen Arten auf

57 Testflächen in verschiedenen Höhen und Regionen von Eidg. Forschungsanst. Wald,

Schnee, Landschaft angepflanzt, um zu beobachten, wie in den nächsten 30-50 Jahren das

Wachstum und die Sterblichkeit der Bäume sich entwickeln. Es gibt noch 3 Urwälder in der

Schweiz in Muotathal SZ, Deborence VS und Brigels GR.

Der Wald ist Lebensraum für viele Pflanzen und mehr als 20'000 Tiere. 40% aller Pflanzen

und Tiere sind auf den Wald angewiesen.

Die Holzgewinnung für verschiedene Verwendungen, wie Bauindustrie, Möbel, Heizmaterial

wird oft mit schweren Maschinen betrieben, was nicht ideal ist. Sie hinterlassen Schneisen

im Wald, der Boden wird verdichtet. Damit versickert Wasser nicht mehr so gut.

Der Wald schützt vor Naturgefahren wie Lawinen und Hochwasser und bietet Raum für die

Erholung. Studie zeigen, 30 Minuten spazieren genügen, um Psyche und Körper zu

entspannen. Der Blutdruck sinkt, der Stress nimmt ab, die Konzentration steigt. Dass der

Wald Menschen gut tut, dass wissen die Japaner schon lange. ShinrinYoku heisst soviel wie

Waldbaden ,um den Wald auf sich wirken lassen und Energie zu tanken.

Ich kenne Menschen, die machen einen gemütlichen Spaziergang im Wald um Gott näher zu

kommen und auf IHN zu hören.

Bäume binden Kohlenstoff. Mehr als ¼ des weltweiten CO2- Ausstosses werden von den

Wäldern aufgenommen. 2,5 Mio. CO2 bindet der Schweizer Wald jährlich. 200 Liter Wasser

speichert ein Qudratmeter Waldboden.

Das grösste Potenzial den Wald zu schützen liegt im tropischen Regenwald, wo in Brasilien

1/3 in den letzten Jahren unter der Regierung Bolsonaro abgeholzt wurde. Pro Minute

werden 11 Fussballfelder Regenwald vernichtet, was auch Einfluss auf unser Klima hat. Es

braucht nachhaltige Wiederaufforstungsprojekte wie z.B. vom WWF mit verschiedenen

Baumarten, um die Biodiversivität zu sichern.

ARCHITEKTUR

Die Architekten waren lange auf möglichst repräsentative Bauten fixiert. Es wurden zum Teil

Glasbauten oder Gebäude mit grossen Fensterflächen erstellt, die sich im Sommer enorm

aufheizten und gekühlt oder speziell beschattet werden mussten. Die Umgebung wurde oft

vernachlässigt, oder Rasen angelegt, mit einigen wenigen Sträuchern und Bäumen. Da wurde

 

oft am Budget gespart. Es werden heute Flachdächer begrünt, oft extensiv mit

Sedummischungen die recht hitzebeständig sind und dazu beitragen die Hitze in

darunterliegenden Räumen zu reduzieren. Auch Fassaden werden begrünt, z.B. mit einem

vorgehängten Drahtraster und Bewässerungsleitungen.

Bei alten Häusern sieht man ab und zu Wildreben, Efeu oder Glizinien, die an den Fassaden

emporklettern. Nachteil, Fassadenputze werden langfristig beschädigt, Wasser kann

eindringen. Besonders in südlichen Ländern wurden früher Häuser mit hohen Räumen

erstellt um einem Hitzestau entgegenzuwirken.

Problematisch sind heute alte Mehrfamilienhäuser, die keine Aussendämmung haben und

die sich im Sommer aufheizen, weil oft auch Bäume in der Umgebung fehlen, die Schatten

bringen können. Davon sind oft ältere Menschen betroffen, die in solchen Wohnungen leben

und die Hitze ihnen zusetzt.

Es wird heute vermehrt nach der Nachhaltigkeit und CO2- Bilanz gefragt im Bauwesen.

Langsam findet ein Umdenken statt. Es werden mehr Sträucher und Bäume gepflanzt, die

auch Insekten und Vögel etwas nützen.

KIRCHEN

sind aktiver geworden. Bei der Ref. Landeskirche gibt es das Zertifikat grüner Güggel.

Turbenthal hat z.B. einen Spiel- und Grillplatz angelegt. Wir in der EMK Winterthur müssen

das Dach sanieren und lassen eine PV- Anlage installieren. Für die Umgebungsgestaltung

sollte man auf eine Flora achten, die Insekten- und Vogelfreundlich ist, auch auf Friedhöfen.

Bei uns in Wiesendangen, gibt es auf dem Friedhof Blumenwiesenstreifen, wo Gräber

aufgehoben wurden.

STÄDTE

WINTERTHUR hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Nicht in allen Quartieren ist die

grüne Stadt noch sichtbar. Es gibt einige Parks, die gepflegt werden. Der Eulachpark ist vor

einigen Jahren dazu gekommen und bietet Lebensqualität. Im Jahr 2023 wurden 1'000 neue

Bäume gepflanzt.

GRENOBLE st von Bergen umgeben und liegt in einer Talsenke, wo es darum im Sommer

recht heiss wird. Seit einigen Jahren hat die Stadt Bäume pflanzen lassen und Grünanlagen

und Grünflächen anlegen lassen. Die Stadt erhielt dafür eine internationale Auszeichnung.

BARCELONA, ist daran mehr Grünflächen zu schaffen, z.B. wurden Strassenkreuzungen

gesperrt für den Verkehr und Grünflächen und Spielmöglichkeiten angelegt.

 

NEW YORK, hat findige Menschen, die Flachdächer begrünen und zum Teil Nutzgärten

anlegen, wo sie Gemüse ernten können.

SINGAPORE, hat eine Fläche des Kantons Glarus, wo mehr als 5.5 Mio. Menschen leben. Mit

vielen Hochhäusern wurde Grundfläche gespart. Es gibt viele grosse Grünflächen, z.B. den

botanischen Garten, den garden by the bay, Naturschutzreservate. In der Stadt gibt es viele

Bäume und auch Fassaden werden begrünt

 

ESSEN

Beim Essen kann man darauf achten, auf die Herkunft der Produkte, dass man sich saisonal

ernährt und Produkte berücksichtigt, die nicht zuviel Wasser benötigen. Viel Wasser

benötigen Avocados, Mandelbäume, Gemüse wie Tomaten, Melonen, Gurken, Auberginen

etc. Wenn wir unseren Fleischkonsum reduzieren und dadurch auch die Tiere, tragen wir

dazu bei, dass weniger Wasser und CO2 verbraucht wird.

Ich habe eine Bibelstelle gefunden, die uns auch in der Zukunft helfen wird.

ICH WILL WASSER GIESSEN AUF DAS DURSTIGE UND STRÖME AUF DAS DÜRRE. ICH WILL

MEINEN GEIST AUF DEINE KINDER GIESSEN UND MEIN SEGEN AUF DEINE NACHKOMMEN.

Jesaja 44/ 3

Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben, weil wir eine Hoffnung haben durch den Glauben

an Gott. Wichtig ist, dass wir uns aktiv für Veränderungen einsetzen, die bei uns selbst

beginnen und es unseren Kinder weitergeben.

Quellen: Migros Magazine 2024, Landlust März/ April 2024+ div. Fachzeitschriften